„Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken
ist der gleiche wie der,
auf dem die Starken sich vervollkommnen.“
(Maria Montessori, Schule des Kindes, S.166)
Inklusion ist seit 1987 fester und selbstverständlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Die Montessori-Pädagogik ist eine inklusive Pädagogik, weil sie das Kind mit seinen individuellen Stärken und Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Die Kinder in unserer Einrichtung sind in einer Lebensphase, in der sie weitgehend unvoreingenommen und unbelastet die Besonderheiten anderer Menschen wahrnehmen und annehmen. Sie leben uns täglich vor, dass Inklusion gelingen, beleben und bereichern kann.
Unsere Werte und Haltungen sind geprägt durch die Montessori-Pädagogik und bilden die Grundlage unseres inklusiven Handelns. Die Inhalte unserer pädagogischen Arbeit richten sich nach Maria Montessoris Menschenbild, das durch ein hohes Maß an Respekt und Toleranz allen Menschen gegenüber geprägt ist.
Wir heißen alle Kinder und Familien willkommen, unabhängig von individuellen Bedürfnissen, Herkunft, Weltanschauung und Lebenssituation. Unsere Grundgedanken fördern das im Kindergarten gelebte, vorurteilsfreie Miteinander.
Die Montessori-Pädagogik stellt das Kind in den Mittelpunkt. Nach dem Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun.“ trauen wir den Kindern ein hohes Maß an Eigenständigkeit zu. Wir schaffen Bedingungen, in denen die Kinder sich zu selbstständigen und selbstbewussten Individuen mit eigenen Bedürfnissen entwickeln können. Sie werden in die Lage versetzt, eigene und fremde, auch sich unterscheidende Bedürfnisse zu erkennen und zu achten. Darüber hinaus wird so der inklusive Gedanke in die Gesellschaft getragen.
„Alle miteinander, immer und überall.“ (Elternteil über unsere Kita)
Auf Basis der beschriebenen Werte und Haltungen ist unser Kindergarten so gestaltet, dass eine individuelle und partizipierte Nutzung für alle Beteiligten möglich ist.
Unsere barrierefreien Räumlichkeiten werden an die individuellen und vielfältigen Bedürfnisse aller Kinder angepasst. Dies schließt eine durchdachte, vorbereitete Umgebung sowie transparente Regeln und Rituale ein. Dabei wird durch ausgewählte Materialien darauf geachtet, dass jedes Kind entsprechend seinem Entwicklungsstand gefördert und gefordert wird. So lernen alle voneinander und wachsen miteinander. Das vor allem im Bezug auf Inklusion geschulte Personal lebt täglich die inklusive Konzeption des Kindergartens im pädagogischen Alltag und entwickelt sie beständig weiter. Die Vielfältigkeit der Kinder, Eltern und des Teams nutzen wir, um den Kindergartenalltag positiv zu gestalten. Die ausgewogene Gruppenzusammensetzung ist eine Voraussetzung für die individuell ausgerichtete, ressourcenorientierte pädagogische Arbeit mit den Kindern. Ein hoher Personalschlüssel und eine interprofessionelle Zusammenarbeit von Teammitgliedern, Eltern, therapeutischen Fachkräften und Kooperationspartner*innen sichern die Qualitätsstandards der Einrichtung.
„Gleiches wo möglich, Besonderes wo nötig.“ (Annika Sulzer)
Um die konzeptionellen Grundgedanken mit Leben zu füllen, prägen folgende Aspekte unseren Kindergartenalltag:
- Alle Kinder unserer Einrichtung können selbstverständlich an allen altersentsprechenden Angeboten teilnehmen. Dies gewährleisten wir durch entsprechende Rahmenbedingungen:
- Montessori-Pädagogik,
- qualifiziertes, multiprofessionelles Personal mit gutem Personalschlüssel,
- räumliche Bedingungen,
- engagierte Eltern, die unter anderem bei Ausflügen tatkräftige Unterstützung leisten. - Die Aufnahme neuer Kinder wird gemeinsam mit Eltern, Team und Vorstand so gestaltet, dass sich alle Kinder bei uns wohlfühlen. Bereits im Vorfeld finden Hausbesuche und Gespräche statt, um die Kinder kennenzulernen und sich auf deren individuelle Bedürfnisse vorzubereiten. Insbesondere bei Kindern mit Förderbedarf wird ein frühzeitiger intensiver Kontakt ermöglicht. Wir achten bei der Aufnahme auf eine ausgewogene Gruppenzusammensetzung, um jedem Kind gerecht werden zu können.
- Die Eingewöhnung sowie den Gruppenwechsel in die Ü3-Gruppe werden individuell gestaltet.
- Regeln und Rituale im Tagesablauf geben den Kindern Orientierung und Sicherheit.
- Die Kommunikation aller Personen im Kindergarten wird gefördert. Sie wird durch sprachunterstützende Gebärden (UK Gebärden Münsterland) gestärkt, um auch Kinder zu unterstützen, die sich noch nicht lautsprachlich äußern können.
- Ein regelmäßiger Austausch von pädagogischen Fachkräften und Eltern wird unter anderem durch Tür-und-Angel-Gespräche, festgelegte Gesprächszeiten und Hospitationen gewährleistet.
- Die fachgebietsübergreifende Arbeit umfasst eine enge Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Schulen und Therapeut*innen. Therapien wie Logopädie, Physiotherapie, etc. werden während der Betreuungszeit in unseren Räumen angeboten. Weiteren Therapieangebote werden individuell nach Bedarf vereinbart. In Tür-und-Angel-Gesprächen, runden Tischen aller Beteiligten und wechselseitigen Hospitationen der pädagogischen und therapeutischen Fachkräfte kann ein enger Austausch und Abgleich gewährleistet werden. Logopädie findet in der Regel im Einzelkontakt statt. Physiotherapie im Bewegungsraum gemeinsam mit der Motopädin, was eine gute Absprache zwischen Logopädin und Physiotherapeutin und eine wechselseitige Bereicherung impliziert.
- Alle Kinder in den Ü3-Gruppen nehmen mindestens einmal wöchentlich an der Motopädie teil, die in inklusiven Kleingruppen aus 3 bis 5 Kindern in unserem Bewegungsraum angeboten wird. Im letzten Kindergartenjahr wird ein Bewegungsangebot in der benachbarten Turnhalle durchgeführt.
- Wir sind in engem Austausch mit anderen Kindergärten und nehmen am “Arbeitskreis inklusive Erziehung Münster“ teil.
- Wir hinterfragen und reflektieren regelmäßig unsere inklusive Praxis, um diese stetig weiterzuentwickeln.
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