„In der Nähe des Kindes
zerstreut sich das Misstrauen.
Wir werden zärtlich
und freundlich,
denn wenn wir um das Kind
vereint sind,
wärmt uns die Flamme des Lebens,
die dort ist,
wo das Leben seinen Ursprung hat.“
Maria Montessori
wurde im Jahr 1870 in Italien in der Nähe von Ascona geboren. Sie stammte aus einer gebildeten, christlichen Familie und absolvierte als einziges Mädchen mit großem Erfolg ein naturwissenschaftliches Gymnasium. Im Anschluss (1890-1892) folgte zunächst ein Studium der Naturwissenschaften, da ihr die Einschreibung ins Fach Medizin verweigert wurde. Nach Abschluss des Studiums der Naturwissenschaften gelang es ihr, Medizin zu studieren.
1896
promovierte sie als eine der ersten Frauen Italiens im Fach Medizin und widmete sich in der Folge als Leiterin eines heilpädagogischen Instituts zwei Jahre lang ganz besonders den behinderten Kindern. Kurz nach der Jahrhundertwende studierte sie Anthropologie, Psychologie und Erziehungsphilosophie und hielt später Vorlesungen am Pädagogischen Institut zu Rom.
1907
eröffnete Maria Montessori das erste Kinderhaus (Casa de Bambini) im Elendsviertel von St. Lorenzo in Rom. Sie gab ihren Lehrstuhl für Anthropologie an der Universität Rom sowie ihre Arztpraxis auf, um in diesem Viertel das Kinderhaus zu leiten. Die Kinder aus dem Kinderhaus nahmen die angebotenen Materialien, die Maria Montessori in Anlehnung an die Arbeiten und Materialien von Jean Itard und Edouard Séguin entwickelt hatte, spontan an und arbeiteten konzentriert und ausdauernd mit ihnen. Aufgrund dieser Beobachtungen, entwickelte Maria Montessori zunächst ihre Erziehungsmethode des vorschulischen Kindes; das „pädagogische System der Selbsterziehung des Kindes in einer kindge-rechten, vorbereiteten Umgebung“. Ihr Kinderhaus wurde berühmt und viele Besucher*innen aus dem In- und Ausland kamen, nahmen ihre Ideen auf und gründeten weitere Kinderhäuser.
1909
schrieb sie ihre erste Methodik (unklar) und gab ihren ersten internationalen Kurs zur Einführung in die Montessori-Pädagogik. Sie reiste durch ganz Europa, Nord- und Südamerika, Indien und andere Länder und erlebte eine schnelle Verbreitung ihrer Pädagogik.
1934
verließ sie Italien, da die damalige faschistische Regierung versuchte, Einfluss auf die pädagogische Arbeit in den Kinderhäusern zu nehmen und gründete in Spanien ein neues Montessori-Zentrum. Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges floh sie erst nach England und später nach Indien, wo sie 15 Jahre lang lebte und arbeitete.
1949
kehrte sie nach Europa zurück. Sie gründete in Amsterdam die „Internationale Montessori- Gesell-schaft“, in der ihr Sohn Mario Montessori Generalsekretär wurde.
1952
verstarb Maria Montessori im Alter von 81 Jahren in Holland nach einem Leben voller Hingabe an ihr Werk.