Die Ärztin und Pädagogin Maria Montessori entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr Erziehungskonzept. Dieses fußt auf der aufmerksamen Beobachtung von Kindern und deren Entwicklungsbedürfnissen. Im Folgenden erläutern wir, wie in unserem Kindergarten die Montessori Pädagogik gelebt wird.
Für weiterführende Informationen seien allen Interessierten die Bücher von Maria Montessori ans Herz gelegt.
1. Die vorbereitete Umgebung
In unserem Kindergarten sorgen wir für eine ruhige und geordnete Umgebung, in der sich die Kinder wohl fühlen. Sie ist so vorbereitet, dass sie für das Kind interessant und auffordernd wirkt und ihm vielfältige Anregungen und Erfahrungen von Sinneseindrücken vermittelt. Unsere Umgebung ist eine pädagogische Antwort auf die Entwicklungs- und Lernbedürfnisse des Kindes mit dem Ziel einer freien Entwicklung zu Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Sie ist auf die sensitiven Perioden des Kindes ausgerichtet und bietet ihm Möglichkeiten und Anlässe, aktiv zu werden.
In ihr enthalten sind:
- das Material mit seinen methodisch-didaktischen Prinzipien,
- die alters- und geschlechtsgemischte Gruppe sowie
- die Erziehungsperson.
Unsere Gruppenräume und Arbeitsmaterialien sind auf die Körpergröße, den jeweiligen Entwicklungstand und die Interessen und Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet. Jedes Material ist in der Gruppe einmal vorhanden und durch die offenen Regale für alle Kinder jederzeit erreichbar. Alles hat seinen festen Platz in seinem entsprechenden Bereich.
2. Das Verhalten der Erziehungspersonen
"Hilf mir es selbst zu tun". Maria Montessori spricht von der Erziehungsperson als "Diener des Geistes", dessen Aufgabe es ist, dem Kind zu helfen, von sich aus zu handeln, zu wollen und zu denken.
"Dem Kind gehört der erste Platz und der Erzieher folgt ihm und unterstützt es. Er muss auf seine eigenen Aktivitäten zugunsten des Kindes verzichten. Er muss passiv werden, damit das Kind aktiv werden kann." (Maria Montessori 1968)
Maria Montessori sieht das Kind als "Baumeister seiner selbst". Durch unsere Beobachtung erkennen wir die sensiblen Phasen der Kinder und finden so den passenden Zeitpunkt für die Einführung eines Materials.
Wir geben den Eltern die Möglichkeit, in der Gruppe zu hospitieren. Durch Elterngespräche und Teilnahme an Elternabenden unterstützen wir gemeinsam das Kind in seiner Entwicklung.
3. Die freie Wahl der Tätigkeit
Die freie Wahl der Tätigkeit ist ein zentrales didaktisches Prinzip der Montessoripädagogik.
Jedes Kind wählt, mit welchem Material es arbeiten will, mit wem es zusammen tätig werden möchte und entscheidet, wann es seine Arbeit abschließt. Um eine angefangene Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt weiterführen zu können, besitzt jedes Kind ein Namensschild, mit dem es eine unterbrochene Arbeit kennzeichnen kann. So wird den anderen Kindern deutlich, dass sie noch nicht mit diesem Material arbeiten können.
4. Die sensiblen Phasen
Die Entwicklung des Kindes zum Aufbau seiner Persönlichkeit vollzieht sich in Abschnitten, die Maria Montessori „sensitive Perioden“ nennt. Maria Montessori stützte sich auf die Untersuchungen des Biologen de Vries, der in Bezug auf die Entwicklung von Lebewesen ganz bestimmte Empfänglichkeitsperioden (sensible Phasen) beobachtet hat. Es handelt sich hierbei um Empfänglichkeitszeiträume höchster Lernbereitschaft, die in der Kindheit auftreten, von vorübergehender Dauer sind und den Erwerb bestimmter Fähigkeiten ermöglichen. So gibt es z.B. sensitive Phasen für das Krabbeln, Laufen, den Spracherwerb, das Einhalten einer bestimmten Ordnung, das Lesen lernen, den Gerechtigkeitssinn und weitere. Kann sich das Kind in solch einer Phase spielend leicht die betreffende Fähigkeit aneignen, so geschieht dies nach dem Verklingen nur mit großem Willensaufwand.
Das Auftreten bestimmter Empfänglichkeiten äußert sich in kindlichen Bedürfnissen. Die kindliche Wahrnehmung beschränkt sich dabei auf einen bestimmten Ausschnitt der Umwelt. Maria Montessori nennt diesen Vorgang Assimilation (= Aufnahme der Umwelt als eine Art Einverleibung und Verarbeitung).
5. Die Polarisation der Aufmerksamkeit
Das Phänomen der „Polarisation der Aufmerksamkeit“ steht im Mittelpunkt der Montessori-Pädagogik. Maria Montessori nahm dieses Phänomen erstmals 1907 bei einem dreijährigen Mädchen in ihrem ersten Kinderhaus wahr, welches eine Übung mit Einsatzzylindern oft wiederholte und sich durch nichts davon ablenken ließ. Diese Entdeckung bestätigte sie in ihrer Vermutung, dass ein Zusammenwirken von Sinnestätigkeit, Bewegung und wiederholten Übungen eine spezifische Konzentration hervorruft.
Damit sich die Aufmerksamkeit des Kindes polarisieren kann, muss seine innere Aktivität eine äußere Anregung finden. Dazu bereitete Maria Montessori dem Kind eine Umgebung vor, in der es sich mit ansprechenden Gegenständen frei beschäftigen konnte.
Seiner inneren Motivation folgend, geht das Kind in der selbst gewählten Tätigkeit auf und erfährt Bestätigung, Anerkennung sowie eine tiefe innere Zufriedenheit. Durch diese sehr intensive und ausdauernde Beschäftigung in einer vertrauensvollen Atmosphäre wird die ganzheitliche Entwicklung des Kindes angeregt. Maria Montessori sprach bei dieser Konzentrationsphase von einer „lang andauernden, großen Arbeit“, die durch niemanden gestört werden darf.
Die „Polarisation der Aufmerksamkeit“ hat somit eine umfassende Auswirkung auf die Persönlichkeits- und Bildungsentwicklung des Kindes.
6. Die Übungen des täglichen Lebens
Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den Maria Montessori als Antrieb für die Übungen des täglichen Lebens nutzte. In unserem Kindergarten werden Möglichkeiten geschaffen, dass Kinder sich frei im Raum bewegen können und zeitgleich sinnvolle und praktische Tätigkeiten ausführen können. Hierbei wird darauf geachtet, dass Einrichtungsgegenstände in Größe und Handlichkeit den Kräften und Dimensionen der Kinder entsprechend angepasst sind. Es werden nützliche Fertigkeiten gelernt und dabei Bewegungen konzentriert geordnet, verfeinert und koordiniert.
Die Übungen des täglichen Lebens werden in vier Gruppen unterteilt:
- Übungen zur Pflege der eigenen Person
Hierzu zählen zum Beispiel: Hände waschen, sich anziehen, Schuhe putzen - Übungen zur Pflege der Umgebung
Zum Beispiel: Tisch abwischen, Blumenpflege, Spülen, Tisch decken - Übungen zur Pflege der sozialen Beziehungen
Zum Beispiel: Grüßen, Rücksicht nehmen, sich für andere einsetzen - Übungen zur Stille
Zum Beispiel: Gehen auf der Linie, Übungen der Stille I und II
In unserer Einrichtung werden viele dieser Übungen in den täglichen Ablauf eingebettet, für die Kinder zugänglich gemacht und vorbereitet. Sie hantieren bei bestimmten Tätigkeiten mit zerbrechlichen Materialen – so ist gewährleistet, dass sie ein Gefühl von Verantwortung entwickeln können.
Die Durchführung der Übungen geschieht in mehreren Stufen.
Kinder brauchen logisch aufeinander aufbauende Teilschritte, um eine Handlung richtig durchzuführen. Dabei ist es wichtig, dass die Erzieherin oder der Erzieher alle Teilschritte einer Handlung langsam und für das Kind gut sichtbar und nachvollziehbar vorführt. Nur so ist gegeben, dass komplexe Bewegungsabläufe bewusstgemacht werden.
7. Das Sinnesmaterial
Durch die Beschäftigung mit Kindern mit einer geistigen Behinderung erkannte Maria Montessori die Notwendigkeit, medizinische und pädagogische Aspekte zu verbinden und anzuwenden. Sie studierte die Schriften der französischen Ärzte Itard und Seguin, die den Intellekt und die Sinnestätigkeit eines Menschen als Einheit verstanden. Beide hatten Methoden erarbeitet um die Sinnes-Wahrnehmung und die Motorik durch angebotenes Material zu schulen. Auf dieser Grundlage entwickelte und verfeinerte Maria Montessori das „didaktische Material“.
Das Material dient vor allem dem Ziel, dem Kind durch die altersgemäße Entfaltung seiner Motorik und Sensorik eine geistige Ordnung zu vermitteln. Selbsttätig setzt das Kind so seine inneren Entwicklungskräfte frei, um Schritt für Schritt vom Erwachsenen unabhängiger zu werden.
Die Sinnesmaterialien entwickeln und fördern das Unterscheiden von:
- Dimensionen, Farben, Formen, Gewichten, Geräuschen und Tönen, Gerüchen, Geschmacksqualitäten, Wärmequalitäten und Tastqualitäten (grob/fein, rau/glatt)
Isolierung einer Eigenschaft: Jedes Material isoliert eine Eigenschaft auf sich. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des entsprechenden Sinnes geweckt und gezielt auf den Gegenstand gelenkt.
Begrenzung: Um die Lernumgebung überschaubar zu halten, ist jedes Material nur einmal im Raum vorhanden. Die Kinder behalten so leichter den Überblick und müssen sich in Geduld, Rücksichtnahme und Kooperation üben.
Ästhetik: Ansprechende Form -und Farbgebung schulen den ästhetischen Sinn und fördern den wertschätzenden, pfleglichen Umgang mit dem Material.
Selbstkontrolle: Nach dem Motto der Montessoripädagogik „Hilf mir, es selbst zu tun“: Um die Unabhängigkeit vom Erwachsenen zu fördern, enthält das Montessori-Material die Möglichkeit der Fehlerkontrolle durch das Kind. Es soll seine Fehler selber erkennen und korrigieren können.
Einführungen: In sogenannten Lektionen werden die Kinder methodisch an das Material herangeführt. Sie erfolgen dann, wenn das Kind bereits Erfahrungen mit dem Material gemacht hat oder besonderes Interesse zeigt. Nach langem und intensivem Umgang mit dem neu eingeführten Material werden die gewonnenen Erfahrungen und Begriffe mit Namen belegt. Die Namenslektionen erfolgen in Form der „Dreistufenlektion“.
8. Das mathematisches Material
In unserem Kindergarten erfährt das Kind Mathematik zum ersten Mal bei der Arbeit mit dem Sinnesmaterial, wie zum Beispiel dem „Rosa Turm“. Bei der Arbeit mit diesen Materialien kommen die Kinder erstmalig mit dem Dezimalsystem in Berührung – es werden Vergleiche gezogen, Dinge gezählt, geordnet, gemessen und sie entwickeln die Fähigkeit, Regeln zu finden.
Das grundlegende mathematische Material schließt sich eng an das Sinnesmaterial an. Zum Beispiel haben die „Blauroten Stangen“ dieselbe Dimension wie die „Roten Stangen“. Somit knüpft das Kind bei der Arbeit an Vertrautes an.
Anfangs lernt das Kind die Namen der Zahlen 1 bis 10 und deren Reihenfolge kennen. Anschließend wird das Symbol mit der vorhandenen Menge verbunden, indem das Kind einer Zahl die entsprechende Menge zuordnet oder umgekehrt.
Das Kind kann eine Zahlvorstellung erlangen und gelangt somit zum Zählen, es gewinnt Einsicht in die Struktur des Dezimalsystems und erfährt das Wesen der Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division („Goldenes Perlenmaterial“).
9. Der sprachliche Bereich
Da unsere Einrichtung sowohl von sprechenden als auch von nichtsprechenden Kindern besucht wird, arbeiten wir im Alltag zusätzlich zur Wortsprache mit der Gebärden-unterstützten-Kommunikation.
Nach Maria Montessori befinden sich Kinder bis etwa zum sechsten Lebensjahr in einer sensiblen Phase für Sprache. In dieser Zeit absorbieren sie Sprache mit Leichtigkeit und erweitern ihren aktiven und passiven Wortschatz.
Neben der Arbeit mit den von Maria Montessori entwickelten Sprachmaterialien, legen wir unter anderem großen Wert auf das Erzählen mit den Kindern, Vorlesen von Geschichten, Singen von Liedern, das Zuhören und Ausreden lassen.
In unserem Kindergarten haben die Kinder die Möglichkeit, erste indirekte und direkte Hilfen zum Schreiben- und Lesen lernen zu erhalten. Die Geschicklichkeit und Sicherheit der Hand, die Koordinierung der Bewegungen und die Handhabung von Stift und Papier können bei uns mit Hilfe des Sprachmaterials (z.B. metallene Einsätze) geübt werden.
Erste Buchstaben und deren akustische Bedeutung lernt das Kind, indem es diese als „Sandpapierbuchstaben“ berührt. Dabei wird die Schreibbewegung eingeübt, bis es schließlich zur Umsetzung der Laute in Schriftzeichen kommt.
Mit Hilfe erster Leseübungen kann das Kind nun den umgekehrten Vorgang, die Umsetzung von Schriftzeichen in Laute vollziehen. Nach mehreren weiteren Lesespielen ist das Kind später in der Lage zu lesen.
10. Die kosmische Erziehung
"Die Sterne, die Erde, die Gesteine, alle Formen des Lebens bilden in enger Beziehung untereinander ein Ganzes; und so eng ist diese Beziehung, dass wir keinen Stein begreifen können, ohne etwas von der großen Sonne zu begreifen! Keinen Gegenstand, den wir berühren, ein Atom oder eine Zelle, können wir erklären ohne Kenntnis des großen Universums."
(Maria Montessori, Freiburg 1988)
Die Umgebung für die kosmische Erziehung im Kindergarten hilft dem Kind von:
- 0-3 Jahren: sich zu orientieren, die Umwelt in sich aufzunehmen und sich der Umwelt anzupassen.
- 3-6 Jahren: zu klassifizieren; das Bewusstsein erwacht. Dieses wird nun zur treibenden Kraft. Es ist das Alter des Wissens. „Was und wie“ sind die Leitfragen dieser Zeit. Maria Montessori spricht vom "Sehen mit der Hand" und vom Alter des „Vormachens und Nachmachens“.
Erste Erfahrungen sammelt es mit dem Sinnesmaterial als "Bild der Wirklichkeit". Dieses Material vermittelt Strukturen und Ordnung der Dinge.
Verschiedene kosmische Materialien und das direkte Erleben in der Natur bieten dem Kind die Gelegenheit zu hantieren, zu probieren, zu experimentieren und zu entdecken.
11. Die Übungen zur Stille
Für Maria Montessori ist Stille eines der Grundbedürfnisse von Kindern. Kinder lieben die Stille und lassen sich von ihr beeindrucken. Stille trägt wesentlich dazu bei, mehr "zu sich selbst" zu kommen, zur Klärung und Ordnung von Gefühlen, Gedanken und Zielen.
Stille im Montessori-Kindergarten umfasst alle Sinne: auf die Augen bezogen heißt das beispielsweise dezente Farben, Ordnung und sanftes Licht.
Gerade junge Kinder (U3) sind auf eine ruhige Atmosphäre im Kindergarten angewiesen, um die vielfältigen Eindrücke verarbeiten zu können und sich wohl zu fühlen.
Die Stille ist eine der kennzeichnenden und tragenden Prinzipien der Montessori-Pädagogik. Sie ist jedoch nicht mit einem Nichtvorhandensein von Lärm und Geräuschen gleichzusetzen. Dadurch, dass die Kinder die Möglichkeit haben, ihre Arbeit frei zu wählen und sich ihr gänzlich hinzugeben (Polarisation der Aufmerksamkeit) entsteht eine Stille, die aus sich selbst heraus kommt und die keinem Zwang unterliegt. Man kann feststellen, dass die Kinder zu einem besseren Sozialverhalten gelangen. Sie werden fähig, ihren Mitmenschen zuzuhören und sich auf sie einzulassen.
Stilleübungen in unserem Kindergarten sind z.B.:
- Das Gehen auf der Linie
- Die Traumstunde
- Das Mandala-Malen
- Das Malen nach Musik
Das Gehen auf der Linie
Das "Gehen auf der Linie" ist ein Angebot der Stille, das Maria Montessori speziell für ihre pädagogische Arbeit entwickelt hat. Die Kinder schulen ihre Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit.
Zu klassischer Musik tragen sie verschiedene Gegenstände und Materialien entlang einer auf den Boden aufgemalten elliptischen Linie. Die Materialien enthalten die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer (Kerzen) und Luft (japanische Papierbälle) und andere für die Kinder ansprechende Dinge aus ihrer Umwelt.
Nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik haben die Kinder die freie Wahl und die eigene Fehlerkontrolle.
Die Traumstunde
Die Traumstunde ist ein meditatives Entspannungsangebot. Sie besteht aus Elementen der Meditation, der basalen Stimulation und Kommunikation, des Autogenen Trainings und des Snoezelns (Niederländisch: dösen und sich wohlfühlen).
Nach einer kurzen Entspannungsgeschichte kann sich jedes Kind zur meditativen Musik ein Bewegungs- und Entspannungsangebot aussuchen, wie Schaukeln auf der Therapieschaukel oder in der Hängematte, Massage, Entspannung auf dem Therapieball oder Einkuscheln in der Kissenecke um vielleicht die Effekte der Spiegelkugel zu verfolgen. Am Schluss der Traumstunde kann jedes Kind auf freiwilliger Basis erzählen, was es gerade geträumt oder erlebt hat.
Das Mandala-Malen
In einer meditativ vorbereiteten Umgebung malen die Kinder kreisförmige Bilder aus. Durch diese Tätigkeit haben sie die Möglichkeit, ihre Mitte zu finden und ihr Gestalt zu geben.
Malen nach Musik
Die Kinder haben die Möglichkeit, nach meditativer Musik ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen. Auf dem Boden malen sie mit Fingerfarben auf großformatigem Papier. So gelangen sie über das Tun zu einer inneren Ruhe.
Die Teilnahme an den Stilleübungen bietet eine Möglichkeit, sich ganzheitlich mit Körper, Geist und Seele wahrzunehmen und den Wechsel von Spannung und Entspannung selbst zu regulieren.
Ziele der Stilleübungen:
- Erfahrung von Entspannung
- Förderung der sozialen Sensibilität und des Gemeinschaftsgefühls
- Erfahrung innerer Ruhe durch Konzentration
- Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, der Selbstkontrolle und Selbstdisziplin
- Bewusstwerdung des eigenen Körpers
- Verfeinerung der Koordination
- Übung des Gleichgewichts
12. Die Friedenserziehung
„Ich bitte alle Kinder, die sich in meinem Namen versammeln:
Setzt Euch für den Frieden unter den Menschen und in der Welt ein.“
Diese Worte Maria Montessoris kann jeder lesen, der ihr Grab in Nordwijk (Niederlande) besucht.
Maria Montessori versteht Frieden als ein Thema des Alltags und meint damit Gerechtigkeit und Liebe unter den Menschen für eine bessere Welt, in der Harmonie herrscht. Maria Montessori geht davon aus, dass das Gewissen der Kinder von Natur aus gut ist. Die Kinder lernen, ihrem Gewissen zu folgen.